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Hiddensee Translation

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Section 9 (Luisa and Bridget)

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1945 bis 1989

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Am 4. und 5. Mai im Jahr 1945 besetzten sowjetische Truppen die Insel. Im selben wie im folgenden Jahr wurde im Rahmen der Bodenreform der Gutshof Hiddensee in 18 Neubauernstellen aufgeteilt. Die zweite Fährverbindung zwischen Seehof auf Rügen und der Fährinsel musste 1952 eingestellt werden.

Hiddensee gehörte verwaltungsmäßig von 1952 bis 1955 zum Kreis Bergen. Im Jahr 1953 flüchteten während der Aktion Rose einige Hoteliers in den Westen, andere wurden verhaftet. Nach dieser Aktion wurden alle Hotels auf der Insel enteignet und dem FDGB übergeben. In den fünfziger Jahren eröffneten das Heimatmuseum und das Gerhart-Hauptmann-Haus; die LPG Dornbusch wurde gegründet.

1962 begann der Deichbau zwischen Kloster und Vitte. Mit der Eindeichung der Wiesen und Weiden entlang der Boddenküste begann die größte Umgestaltung von Hiddensee. In Vitte ging das Boddenwasser zuvor bis an die Straßen Wiesenweg, Norderende und Zum Seglerhafen. Weite Teile des heutigen Hafens von Vitte sowie das ganze Gebiet mit dem heutigen Sportplatz, dem Helikopterlandeplatz und dem Seglerhafen Lange Ort wurden künstlich aufgespült bzw. trockengelegt. Auch in Kloster wurden Teile des Boddens trockengelegt, der sich vor dem Deichbau noch vom Hafen aus bis weit hinter Höhe Postweg erstreckt hatte.

Die Weiße Flotte Stralsund übernahm die Genossenschaftsreederei und die Fischer gründeten die FPG'n De Süder in Neuendorf und Swantevit in Vitte.

Am 10. April 1967 begann im Ergebnis seeseismischer Untersuchungen im Norden der Insel Hiddensee mit der Forschungsbohrung „E Rügen 2/67“ die Erdölerkundung. Diese 4.602 m tiefe Bohrung erbrachte ebenso wie die bis Dezember 1968 folgenden Bohrungen „E Hiddensee 3/67, 4/68 und 5/68“ kein verwertbares Erdölvorkommen. Die bereits vorbereitete 5. Bohrung wurde abgesagt, alle Bohrungen wurden im Sommer 1971 verfüllt. Das bis dahin geförderte Erdöl wurde mit Tankschiffen von einem provisorischen Hafen nahe Kloster in die Sowjetunion zur Untersuchung und Aufbereitung verschifft. Nach der Wende wurde der Ölhafen zum Seglerhafen umgebaut.

Am 7. Mai 1989 gab es bei der DDR-Kommunalwahl auf Hiddensee 4,7 Prozent Gegenstimmen. Hiddensee galt als Nische für Andersdenkende und Aussteiger, die im Sommer oft in Hotels, Restaurants oder als Rettungsschwimmer arbeiteten. Auf der kleinen Insel waren sie gut zu kontrollieren, und trotz teilweise offener Stasi-Beobachtung wurden manche Vorfälle und Treffen hingenommen. Auf Hiddensee herrschte ein intellektuelles Klima, und Künstler, Schriftsteller, Schauspieler, Musiker und Wissenschaftler zogen sich dorthin zurück, wie Jo Harbort, Christine Harbort, Günter Kunert, Kurt Böwe, Harry Kupfer, Inge Keller, Günther Fischer, Armin Mueller-Stahl, Christoph Hein, Robert Rompe oder Mitglieder der Punkband Feeling B. Hiddensee als „Sehnsuchtsort der Freiheit“ im Jahr 1989 ist Schauplatz des historisch genauen, gleichzeitig fantastischen Romans Kruso von Lutz Seiler. In einem Epilog erzählt der Autor von seiner späteren Recherche bei dänischen Behörden nach DDR-Flüchtlingen von Hiddensee aus, von denen seit 1961 174 umkamen. Er findet die Identität eines von 15 anonymen Todesopfern heraus.

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As a result of petroleum exploration, seismic tests began on April 10, 1967 in the north of Hiddensee with the first research well "E Rügen 2/67". This 4,602 m deep well, as well as the "E Hiddensee 3/67, 4/68 and 5/68" wells constructed until December 1968, did not produce any usable oil deposits. The previously opened fifth well was canceled, and the other four were filled in the summer of 1971. The oil that had been mined until then was shipped by tanker from a makeshift port near the monastery to the Soviet Union for inspection and processing. After the turnaround that port, used primarily for oil transportation, was rebuilt to be primarily a port for sailing.

At the GDR local election on May 7, 1989, 4.7% of votes regarding Hiddensee were against Hiddensee. Hiddensee was considered a haven for dissenters and dropouts who often worked in hotels, restaurants or as lifeguards during the summer. They were well controlled on the small island and despite Stasi surveillance, many incidents occurred. Hiddensee had an intellectual climate, and artists, writers, actors, musicians and scholars retreated there, including Jo Harbort, Christine Harbort, Günter Kunert, Kurt Böwe, Harry Kupfer, Inge Keller, Günther Fischer, Armin Mueller-Stahl, Christoph Hein, Robert Rompe and members of the punk band Feeling B. Hiddensee in 1989 was set as a "yearning place of freedom" in the historically accurate novel "Kruso" by Lutz Seiler. In an epilogue the author tells of his later research with the Danish authorities about GDR refugees from Hiddensee, of which 174 have died since 1961. He finds out the identity of one of fifteen anonymous victims.

Megaherbivorenhypothese Translation

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Die Megaherbivorenhypothese ist eine viel diskutierte Hypothese aus den Bereichen Ökologie und Geobotanik zum Einfluss großer Pflanzenfresser, der Megaherbivoren (von altgriech. mega ‚groß‘, lat. herba ‚Kraut‘ und vorare ‚verschlingen‘), auf die Vegetation und Landschaftsstruktur, und die Folgerungen, die daraus möglicherweise für die heutige Vegetation und Landschaft zu ziehen wären.

Die Hypothese geht davon aus, dass große Pflanzenfresser in natürlichen Bestandsdichten die Vegetation und das Landschaftsbild entscheidend beeinflussen. Durch ihren Einfluss auf die Vegetation hätten beispielsweise Auerochsen, Wisente, Wildpferde und Hirsche verhindert, dass etwa im Holozän (Erdgeschichtliche Epoche nach der letzten Kaltzeit) in Mitteleuropa offene Landschaften von dichten Wäldern überwachsen wurden und sich geschlossene Hochwälder bildeten; stattdessen hätten halboffene, parkartige Weidelandschaften dominiert. Später sei dieser Einfluss bis über das Mittelalter hinaus von Nutztieren ausgeübt worden, die zur Waldweide in die Wälder getrieben wurden. In ähnlicher Weise würden afrikanische Baumsavannen von großen Beständen an Weidetieren waldfrei gehalten.

Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass der Mensch die größten Megaherbivoren (Elefanten, Nashörner) im nördlichen Eurasien zum Ende der letzten Eiszeit ausgerottet und die überlebenden Tierbestände durch Jagd niedrig gehalten habe (Ausrottungshypothese). Ähnliches gelte für vergleichbare Vegetationsgebiete Nord- und Südamerikas sowie Australiens. Dies habe zu der Ausbreitung von relativ einheitlichen Pflanzengesellschaften geführt, die sich von denen des Pleistozän unterschieden hätten. In Afrika sei die ursprüngliche Großtierfauna dagegen erhalten geblieben (living Pleistocene) und habe großflächig ein vielfältiges Mosaik aus Grasland und Baumbeständen geformt.

Die Hypothese ist umstritten und wird in Details uneinheitlich dargestellt. Die meisten Forscher sehen die Hypothese zumindest als einen fruchtbaren Forschungsansatz an. Ein praktischer Bezug ergibt sich vor allem durch den Einsatz von großen Weidetieren zur Erhaltung von Offenlandflächen.

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The megaherbivore hypothesis (from ancient Greek: mega 'big', Latin: herba 'herb' and vorare 'devour') is a much-debated hypothesis from the fields of ecology and geobotany concerning the influence of large herbivores, or megabirds, on vegetation and landscape structure, and the current conclusions that could be drawn from this influence on today's vegetation and landscape.

The hypothesis assumes that large herbivores in natural population densities have a decisive influence on the vegetation and landscape. For example, the influence of aurochs, bison, wild horses, and deer during the Holocene era prevented Central European landscapes from being overgrown with dense, tall forests; instead, semi-open, park-like pastures dominated. This influence on vegetation was found again during the Middle Ages, where livestock tamed forest pastures. Large stocks of grazing animals similarly kept African savannas from becoming forests.

Humans are thought to have eradicated the largest megaherbivores (elephants, rhinos) in northern Eurasia at the end of the last Ice Age and to have kept the surviving livestock populations low by hunting (extinction hypothesis). The same applies to comparable vegetation areas in North and South America and Australia. This had led to the spread of relatively uniform plant communities across continents, which differed from those of the Pleistocene. However, the original large animal fauna have been preserved (living Pleistocene animals) in Africa and have formed a multifaceted mosaic of grassland and tree populations on a large scale.

The hypothesis is controversial and sometimes inconsistent. Most researchers, however, see the hypothesis as a promising research approach. The current use of large grazing animals for the preservation of open land areas shows that this hypothesis can be practical.


Hintergrund

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Definition von Megaherbivoren

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Als Megaherbivoren werden große Pflanzenfresser aus den (Über)-Ordnungen der Huftiere (Ungulata), Rüsseltiere (Proboscidea), in Amerika außerdem der Edentata (vor allem die Riesenfaultiere), in Australien verschiedene ausgestorbene riesenhafte Beuteltiere bezeichnet. Die Frage, welche Arten zu den Megaherbivoren zu zählen sind, wird nicht einheitlich beantwortet. Für viele Autoren sind nur riesenhafte Weidetiere über 1.000kg Körpermasse Megaherbivoren (also vor allem Elefanten und ihre ausgestorbenen Verwandten, Nashörner und die größten Formen der ausgestorbenen amerikanischen Riesenfaultiere und Glyptodonten).

Vegetationsgeschichte

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Ausgangspunkt der Hypothese ist die Betrachtung des Quartärzeitalters, einer erdgeschichtlichen Epoche, die je nach Definition etwa die letzten zwei Millionen Jahre der Erdgeschichte umfasst. Während dieses gesamten Zeitalters war das Erdklima von periodischen Schwankungen geprägt, bei denen sich Warmzeiten und Kaltzeiten im Wechsel von einigen zehn- bis hunderttausend Jahren abwechselten. Während warmer Zeitabschnitte konnten in den gemäßigten Breiten Europas größere Baumbestände gedeihen, während in den kältesten Phasen baumlose Kältesteppen aus Gräsern und Zwergsträuchern das Landschaftsbild prägten. Die letzte Kaltzeit begann vor etwa 115.000 Jahren, als die Eem-Warmzeit zu Ende ging. Während der letzten Warmzeit lebten in Europa neben den heutigen Arten auch Waldelefanten, Waldnashörner, Riesenhirsche, Auerochsen und Damhirsche, in sehr warmen Phasen auch Wasserbüffel und Flusspferde. Während der Kaltzeiten wurden sie durch Wollhaarmammuts, Wollnashörner, Moschusochsen und Rentiere ersetzt. Die großen Raubtiere wie Löwen, Leoparden, Hyänen und Wölfe kamen in beiden Abschnitten vor. Der jüngste noch andauernde Abschnitt des Quartär wird Holozän genannt und entspricht klimatisch gesehen einer Warmzeit. Dieser Abschnitt begann vor etwa 12.000 Jahren, als die letzte Kaltzeit und damit das Pleistozän zu Ende ging. Damals wurden in den Mittelbreiten die Kältesteppen, die für die Kaltzeit typisch waren, zuerst durch Parklandschaften, dann durch Wälder ersetzt. Wie üblich am Beginn einer Warmzeit verschwanden die typischen Arten der Mammutsteppe in den südlichen Gebieten. Im Gegensatz zu den früheren Warmzeiten wurden sie allerdings nicht vollständig durch warmzeitliche Tiere ersetzt und starben wenig später auch in ihren nördlichen Rückzugsarealen aus. Darüber hinaus verschwanden die großen Raubtiere wie Großkatzen und Hyänen aus weiten Gebieten der nördlichen Hemisphäre. Mit der Wiedererwärmung breiteten sich Gehölze immer weiter nordwärts aus. Im Gegensatz zur Vegetation des Pleistozän, die stark von Mischformen zwischen Offenland und Baumbeständen dominiert war, stellen die Lebensräume des Holozän, die den heutigen Naturlandschaften entsprechen, meist relativ einheitliche Zonen dar, die von einzelnen Pflanzentypen (Wälder, Grasländer) dominiert werden.

Die Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte Europas resultiert vor allem aus Pollenanalysen. Der Großteil Mitteleuropas war demzufolge seit 9000 v. Chr. vor allem von Birken- und Kiefernwäldern bewachsen. Ab etwa 7000 bis 6000 v. Chr. war das Land flächendeckend von Eichen, Ulmen, Linden, Eschen und Ahornen, seit etwa 2000 v. Chr. zunehmend von Rotbuchen beherrscht. Graspollen sind seit dem Ende des Pleistozän kaum noch vorhanden und treten erst in der jüngeren Vergangenheit wieder auf. Um 5000 v. Chr. wurden einzelne Flächen durch den Menschen als landwirtschaftliche Nutzflächen offengehalten. Man geht davon aus, dass Rodungen und Waldweidewirtschaft die Wälder immer weiter öffneten, bis spätestens bei der Ankunft der Römer um die Zeitenwende diese auf halboffene Kulturlandschaften trafen. Diese sei zwar von dichten Wäldern und Mooren durchbrochen oder umgeben, aber ausgedehnte Offenlandbereiche werden zum Beispiel durch das Vorkommen des Feldhasen in dieser Zeit bestätigt. Die Intensivierung menschlicher Kulturtätigkeit führte immer mehr zum Rückgang der großflächigen Wälder und zu einer Anreicherung der Landschaft mit kleingliedrigen Strukturen und aus Wiesen und Feldern, sowie einer Vielzahl von Wäldern, Gehölzgruppen und Hecken und damit zu einem Anstieg der Artenvielfalt. Häufig werden deshalb die „Kulturlandschaften“ Mitteleuropas aus der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Veranschaulichung als Beispiel angeführt. Diese Landschaften waren gebietsweise sehr strukturreich und boten einer Vielzahl einwandernder Offenlandarten einen neuen Lebensraum.

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Background

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Definition of Megaherbivores

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Megaherbivores are large herbivores from the (super)orders of Ungulata and Proboscidea in America, and the order Edentata (especially the giant sloth) and other extinct giant marsupials in Australia. The classification of species identifying as megaherbivores is not uniformly decided on. For many authors, only gigantic grazing animals over 1,000 kg in body mass are megaherbivores (especially elephants and their extinct relatives, rhinos, extinct American giant sloths, and Glyptodonts).

History of Vegetation

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The starting point of the hypothesis is the Quaternary Age, a geological epoch, which, depending on the definition, covers the last two million years of geological history. Throughout this era the Earth's climate has been characterized by periodic fluctuations, alternating between hot and cold periods of tens to hundreds of thousands of years. During warm periods, larger tree populations thrived in the temperate latitudes of Europe, while in the coldest periods, treeless cold steppes of grasses and dwarf shrubs shaped the landscape. The last glaciation began about 115,000 years ago, when the Eemian period came to an end. During the last warm period, forest elephants, wild rhinos, giant deer, aurochs, and fallow deer lived in Europe alongside today's species, as well as water buffalo and hippos during very warm periods. During the cold they were replaced by woolly mammoths, woolly rhinos, musk oxen, and reindeer. The big predators such as lions, leopards, hyenas, and wolves appeared during both warm and cold periods. The most recent section of the Quaternary is called the Holocene, which corresponds to a warm period. This began about 12,000 years ago when the last glaciation, and thus the Pleistocene, came to an end. At that time the cold steppes that were typical of the cold period were replaced, first by park landscapes and then by forests. As customary to a warm period, typical species of the mammoth steppe disappeared in the southern areas. In contrast to the earlier warm periods, however, they were not completely replaced by warm-time animals and died a little later in their northern retreat areas. Big predators such as big cats and hyenas disappeared from wide areas of the northern hemisphere. Trees continued to also spread northwards with the warming temperature. In contrast to the vegetation of the Pleistocene, which was strongly dominated by a mix of open land and tree populations, the habitats of the Holocene, which correspond to today's natural landscapes, are represented by relatively uniform zones dominated by individual plant types (forests, grasslands).

A reconstruction of the vegetative history of Europe is possible through pollen analysis. Since 9000 BC, the majority of Central Europe was overgrown mainly by birch and pine forests. From about 7000 to 6000 BC the continent was covered by oak, elm, linden, ash and maple trees until 2000 BC, when it was increasingly dominated by red beech. Grass pollen has been scarce since the end of the Pleistocene, and only reappears in the recent past. Around 5000 BC, individual areas were kept clear for agricultural activities. Deforestation and forest grazing cleared the forests more and more until the arrival of the Romans at the turn of the century, where they found half-cleared cultural landscapes. Though these clearings may have often been surrounded by dense forests or bogs, the existence of these extensively open land areas can be confirmed by the existence of hares at the time. The growth of human cultural activity also led more and more to the decline of large-scale forests and an increase of small-limbed structures, meadows, and fields, as well as a variety of smaller forests and hedges, which created an overall increase in biodiversity. For this reason the "cultural landscapes" of Central Europe from the 14th to the 16th century and at the beginning of the 20th century are often cited as an example of the new richly-structured habitats offered to the large number of open-land species, like many Megaherbivores.

Darstellung der Hypothese

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Darüber hinaus wird oft angenommen, dass der Mensch während des späten Pleistozän durch die Bejagung von großen Pflanzenfressern an deren Aussterben mitgewirkt habe. Diese Arten könne man zur natürlichen Fauna zählen. Während der großen Quartären Aussterbewelle sind zahlreiche große Pflanzenfresser verschwunden. In Europa starben etwa Mammut und Wollnashorn vor etwa 12.000 Jahren aus. Auch Arten, die während der letzten Warmzeit, die vor etwa 115.000 Jahren zu Ende ging, in Mitteleuropa lebten, starben im späten Pleistozän in ihren Rückzugsarealen im Mittelmeergebiet aus; dazu zählen etwa der Europäische Waldelefant und Waldnashorn. Nach der Megaherbivorenhypothese dürfte der Mensch auch für deren Aussterben verantwortlich sein.

Der zunehmende Jagddruck durch den Menschen könne – so die Verfechter der Hypothese – während des späten Pleistozän insgesamt zu relativ niedrigen Bestandsdichten an überlebenden Weidetieren wie Wildrindern, Pferden und Hirschen geführt haben. Erst die Verringerung der Arten- und Bestandszahlen bei großen Pflanzenfressern nach der Erderwärmung zu Beginn des Holozän habe die flächendeckende Ausbreitung dichter Wälder ermöglicht.

In einigen Gebieten Amerikas und Australiens ließ sich ein stärkerer Bewuchs von Bäumen nach dem Aussterben einiger Pflanzenfresser feststellen. Nach der letzten Eiszeit könne so eine dichte Bewaldung (Wiederbesiedelung) Mitteleuropas eingesetzt haben, da der Fraß der Pflanzenfresser zu gering geworden war, um einen wesentlichen Einfluss auf die Vegetation auszuüben. Diese sich in Mitteleuropa einstellende Klimax der Sukzession habe hauptsächlich in Buchenwäldern, Buchen- und anderen Mischwäldern, Nadelwäldern sowie azonalen und extrazonalen Waldgesellschaften resultiert.

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Presentation of the Hypothesis

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Man also contributed to their extinction during the late Pleistocene by hunting large herbivores. These species can be counted as natural fauna. During the large Quaternary Extinction Event, numerous large herbivores disappeared. Mammoths and woolly rhinoceroses died out 12,000 years ago in Europe. Species that lived in Central Europe during the last warm period, which ended about 115,000 years ago, died during the late Pleistocene in the areas they retreated to in the Mediterranean; these include the European forest elephant and forest rhinoceros. According to the megaherbivore hypothesis, people are likely responsible for their extinction.

According to the hypothesis, increased hunting by people during the late Pleistocene resulted in relatively low populations of surviving grazing animals, such as wild cattle, horses and deer. A large amount of dense forests was made possible by the reduction of large herbivore species after global warming at the beginning of the Holocene.

In some areas of America and Australia, more trees species existed after the extinction of some herbivores. After the last Ice Age, the influence of herbivores on vegetation was so small that a dense forest repopulation of Central Europe occurred. This climate-driven ecological succession in Central Europe resulted mainly in beech forests, mixed beech forests, and coniferous forests, as well as azonal and extrazonal forest communities.


Einfluss von Megaherbivoren auf die Vegetation

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Frühe Beobachtungen zum Einfluss von Weidevieh auf ursprünglich geschlossene Wälder stammen aus der Zeit der frühmittelalterlichen Waldhutung, die innerhalb von wenigen Jahrzehnten, also bereits im Zeitraum eines Menschenlebens, zu einer sehr deutlichen Landschaftsumformung beitragen kann. Um Siedlungen herum entstand durch im Wald weidendes Vieh wie Rinder, Schweine, Schafe usw. ein zunächst aufgelichteter Wald ohne Kleinbewuchs und Unterholz, der zunehmend von wenigen großen, alternden Bäumen mit ausladenden Kronen (sinkender Konkurrenzdruck) und bald zahlreichen, für offene Landschaften typische Wiesenpflanzen getragen wurde. Mit dem Absterben der größeren Bäume schließlich verschwand der Wald vollständig, womit das Areal dem Ackerbau zur Verfügung stand, ohne gerodet werden zu müssen. Art und Weise dieser landschaftlichen Umformung, Geschwindigkeit und Form des Endresultats hängen jedoch von zahlreichen Faktoren wie Beweidungsintensität, Haustierarten, zeitliche Kontinuität u. a. ab. So führt eine Beweidung mit Schafen schnell zum Verschwinden sämtlicher nachwachsender Keimlinge, während Pferde auch größere Bäume verbeißen und ihre Wuchsform beeinflussen. Während der Kolonialzeit wurde erkannt, dass dieser Effekt bei Landschaften und Wuchsformen von Bäumen überall auf der Welt beobachtet werden kann.

Man nimmt daher an, dass auch die prähistorische Flora und Vegetation durch die damals lebenden Pflanzenfresser maßgeblich mitbestimmt worden sei. Da die Vegetation außerdem geologische Veränderungen wie Erosion, Widerstand gegen exogene Kräfte und Sedimentierung bewirken kann, werden Megaherbivoren auch als geologisch relevante Einflussfaktoren diskutiert. Hierbei müssen jedoch sehr große Zeiträume und langfristige Wirkungen in Betracht gezogen werden.

Nach der Megaherbivorenhypothese ist es wahrscheinlich, dass ohne menschlichen Einfluss in weiten Teilen Europas ein Mosaik aus Flächen in unterschiedlichen Sukzessionsstadien vorherrschen würde. Durch den Verbiss von großen Pflanzenfressern (Megaherbivoren) würden nicht ausschließlich Wälder, sondern auch mehr oder weniger offene Wiesenlandschaften entstehen. Vom Verhalten rezenter Arten abgeleitet wird ein Herdenverhalten angenommen, was durch Umherwandern örtlich stark differenzierte Einflüsse auf die Vegetation erzeugt. Nahrungspräferenzen (Bevorzugung von gewissen Pflanzen) unterscheiden sich je nach Tierart und überlagern das soziale Verhalten. Der Standort spiele eine entscheidende Rolle, so sei die natürliche Waldgesellschaft (vgl. potenzielle natürliche Vegetation) nicht überall gleichermaßen resistent gegen Verbiss.

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Influence of Megaherbivores on the Vegetation

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Early observations of the influence of grazing livestock on originally closed forests date back to the time of the early medieval silvopasture, which within a few decades, as in already in the period of a human life, can contribute to a very clear landscape transformation. Around human settlements, woodland grazing in the forest by cattle, pigs, sheep, etc., created an initially-cleared forest without any growth or undergrowth, changing from a few large, aging trees with spreading crowns (decreasing competition) to more meadow plants, which were typical of open landscapes. Eventually with the extinction of the larger trees, the forest completely disappeared, making the area available for cultivation without having to be cleared. However, with the nature of this type of landscaping, speed and shape of the final result depended on many factors, such as grazing intensity, animal species, temporal continuity, and so on. Thus, grazing with sheep quickly led to the disappearance of all renewable seedlings, while horses ate larger trees and affected their growth form. During the colonial era, it was found that this effect can be observed in landscapes and growth of trees all over the world.

It is therefore assumed that the prehistoric flora and vegetation were also decisively influenced by the herbivores that lived at that time. In addition, since vegetation can cause geological changes such as erosion, resistance to exogenous forces, and sedimentation, megaherbivores are also thought of as geologically relevant factors of influence. However, very long periods and long-term effects must be considered.

According to the megaherbivore hypothesis, it is likely that without human influence, a mosaic of areas in different successional states would prevail in large parts of [Europe]. The grazing of large herbivores (megaherbivores) would not only produce forests, but also more or less open meadow landscapes. Derived from the behavior of recent species, herd behavior is assumed, which by wandering around produces local strongly-differentiated influences on the vegetation. Dietary preferences (preference for certain plants) vary according to the species and the superimposed social behavior. The area also plays a crucial role, so the natural forest community (potential natural vegetation) is not equally resistant to browsing everywhere.

Praktischer Bezug der Hypothese

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Die Hypothese hat über die Paläoökologie und Paläontologie hinaus in den Bereichen Ökologie und Geobotanik großes Interesse gefunden. Dies liegt an den Folgerungen für Vegetation und Landschaftsveränderung. Trifft die Hypothese zu, wären die Urwälder Mitteleuropas vor dem Neolithikum gar nicht die „eigentliche“ Urnatur Mitteleuropas, sondern gehen „nur“ auf menschlichen Einfluss (der Steinzeitjäger) zurück. Wird die Landschaft später vom Menschen und seinem Weidevieh geöffnet oder offengehalten, wäre das dann nur ein Wiederherstellen des eigentlichen natürlichen Zustands. Die Weidetiere wären also der ökologische Ersatz für die ausgestorbenen Megaherbivoren. Die Hypothese erfreute sich deshalb bei solchen Naturschützern besonderer Beliebtheit, die mit Weidetieren zur Landschaftspflege arbeiten. So lässt sich beispielsweise mit dieser Theorie erklären, wieso sowohl typische Weide- und Wiesenpflanzen, als auch typische Waldpflanzen zur selben Zeit in mitteleuropäischen Gebieten vorkamen, von denen man annimmt, sie wären vor dem Einsetzen der Kulturtätigkeit des Menschen (bis auf Moore, Gewässer und Hochgebirge) von zusammenhängenden Wäldern bedeckt gewesen. Wenn zur Landschaftspflege Tiere eingesetzt werden, die im Pleistozän das jeweilige Gebiet besiedelt haben, spricht man vom Pleistocene Rewilding.

Praktische Anwendungen dieser Theorie gibt es deshalb beispielsweise für den Naturschutzbereich, wo oft die Forderung abgeleitet wird, struktur- und artenreiche Landschaften, die nicht mehr landwirtschaftlich bewirtschaftet werden, in Beweidungsprojekten mit Hilfe von Pflanzenfressern zu erhalten.

Practical Application of the Hypothesis

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The hypothesis has found great interest in Palaeoecology and Palaeontology in the fields of ecology and geobotany. This is found in the conclusion for vegetation and landscape change. If the hypothesis is correct, the pre-Neolithic forests of central Europe would not be the "exact" primordial nature of central Europe, but would be based "solely" on human influence (stone age hunters). If the landscape had been made open or half-open by people and their livestock later in time, then it would have only been a recovery of the original natural condition. The grazing livestock were the ecological replacement for the extinct megaherbivores. As a result, the hypothesis is popular among some conservationists who work with livestock in landscape conservation. This theory then must be explained, so that typical livestock and meadow plants, as well as typical forest plants that appeared at the same time in central Europe, can be accepted by humans as the onset of cultural activity for people (also for swamps, bodies of water, and mountain regions) for the covering of affected forests. When animals were used in landscape conservation, they settled their own respective areas in the Pleistocene, which is called the Pleistocene Rewilding.

Conservation is an example of a practical use for this theory, where the claim is derived that the structure and biodiversity of agriculture, which is no longer being actively cultivated, could recieve help from herbivores in grazing practices.


Verbandsklage Translation

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Verbandsklage ist eine Form der Popularklage, bei der Vereine oder Verbände die Klagebefugnis zugesprochen erhalten, nicht die Verletzung eigener Rechte geltend zu machen, sondern solcher der Allgemeinheit.

In der Schweiz wird das Recht, eine solche Klage zu erheben, als Verbandsbeschwerderecht bezeichnet. In Österreich spricht man von Parteienstellung.

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A collective action is a form of actio popularis, in which clubs or associations are granted the right to declare, not the violation of their own rights, but the rights of the general public.

In Switzerland, the right to bring such a claim is described as a complaint to the Federal Constitution. In Austria it is known as party status.


Entwicklung

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Die Verbandsklage entstand aus richterlicher Rechtsfortbildung in den USA, als 1978 der Supreme Court auf Klage eines Naturschutzverbandes den Bau eines Staudamms stoppte, weil dieser zum Aussterben einer Fischart geführt hätte. Zuvor hatte der Rechtswissenschaftler Christopher D. Stone 1973 in einem Buch gefragt: „Should Trees have Standing?“ (Sollten Bäume klagebefugt sein?), woraufhin mehrere Naturschutzverbände Klagen einreichten und die Gerichte zunächst unterschiedlich entschieden.[1] Die sozial-liberale Koalition in Bonn plante daraufhin auch in der Bundesrepublik Deutschland ein Verbandsklagerecht für Naturschutzverbände, das Projekt endete aber mit der Wende von 1981.

1988 reichte eine Koalition aller großen deutschen Naturschutzverbände eine Klage gegen den Bundesverkehrsminister Jürgen Warnke ein, weil das ihm unterstellte Deutsche Hydrographische Institut Chemie- und Entsorgungsunternehmen erlaubt hatte, Titandioxid, Dünnsäure und PCB-haltige Abfälle auf hoher See in der Deutschen Bucht zu entsorgen. Dadurch war die Population der Seehunde in den deutschen und niederländischen Gewässern zusammengebrochen und um etwa 80% reduziert worden. Die Anwälte der Verbände wiesen darauf hin, dass nach bisherigem deutschem Recht weder sie, noch die Seehunde klagebefugt seien und es im Entsorgungsgebiet auf hoher See keine klagebefugten Anwohner gäbe. Sie forderten das Gericht auf, ihnen die Klagebefugnis trotzdem zuzubilligen, um eine gerichtliche Entscheidung möglich zu machen. Die Klage wurde erwartungsgemäß als unzulässig abgewiesen.

Development

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The establishment of collective action arose from judicial legal training in the United States, as in 1978 the Supreme Court stopped the construction of a dam during a lawsuit by a nature conservation association, because this would have led to the extinction of a species. Previously the legal scholar Christopher D. Stone asked in 1973 in a book: "Should trees have standing?", whereupon several nature conservation associations filed lawsuits and the courts decided differently. The social-liberal coalition in Bonn thereupon planned in the Federal Republic of Germany a collective right of action for nature conservation associations, but the project ended with the turn of 1981.

In 1988, a coalition of all major German nature conservation associations filed a lawsuit against the Federal Transport Minister Jürgen Warnke, because the subordinated German Hydrographic Institute had allowed chemical and waste disposal companies to dispose of titanium dioxide, waste acid, and PCB-containing waste on the high seas in the German Bight. As a result, the population of seals in German and Dutch waters has collapsed and been reduced by about 80%. The lawyers of the associations pointed out, that according to previous German law, neither they nor the seals are able to bring a collective action, and there are no suitably authorized residents in the disposal area on the high seas. They asked the court to grant them the right to sue in order to make a court decision possible. As expected, the action was dismissed as inadmissible.

Deutschland

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Im deutschen Recht gibt es mittlerweile in den verschiedenen Rechtsgebieten unterschiedlich ausgeprägte Möglichkeiten, eine Verbandsklage zu erheben.

Verbandsklagen im Verwaltungsrecht

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Besondere Bedeutung kommt Verbandsklagen im Umweltrecht zu. Grundsätzlich liegt dem deutschen Verwaltungsprozessrecht das System des Individualrechtsschutzes zugrunde. Nach § Abs. 2 VwGO ist nur derjenige klagebefugt, der geltend macht, durch den Verwaltungsakt in eigenen Rechten (subjektiv-öffentliches Recht) verletzt zu sein. Ein Umweltschutzverband kann daher nicht ohne weiteres gegen größere Projekte vorgehen, die in die Umwelt eingreifen. Wenn Umweltverbände etwa gegen einen Autobahnbau vorgehen wollten, konnten sie nur klagen, wenn sie selbst Grundstücke im Bereich der Baumaßnahme hatten, die dadurch beeinträchtigt wurden. Dies führte dazu, dass einige Umweltverbände kurzfristig dort sogenannte Sperrgrundstücke erworben hatten, um so eine Klagebefugnis zu erlangen. Wenn die Grundstücke aber nicht in anderer Weise dem Vereinszweck dienen, kann eine Klage im Planungsverfahren als rechtsmissbräuchlich eingestuft werden.

Naturschutzrecht

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Im Naturschutzrecht gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit für Naturschutzverbände – eine förmliche Anerkennung vorausgesetzt – gegen Entscheidungen von Bundesbehörden Rechtsmittel einzulegen, sprich eine Klage vor dem Verwaltungsgericht zu erheben. Für die überwiegende Zahl derartiger Verfahren, die von Landesbehörden durchgeführt werden, gilt das jeweilige Landes-Naturschutzgesetz.

Das Verbandsklagerecht im Naturschutzrecht ist seit 2002 im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verbindlich geregelt (früher Ländersache). Im Abschnitt 8 BNatSchG ist die Mitwirkung von Vereinen geregelt, insbesondere in § BNatSchG „Rechtsbehelfe“ von Vereinen. Die Bundesländer können das Verbandsklagerecht ausdehnen auf Verfahren und Tatbestände, die in ihrer eigenen Verantwortung stehen.

Klagen gegen Bundesbehörden sind nur möglich bei

Darüber hinaus entsprechen die Klagerechte der Naturschutzverbände grundsätzlich denen von Einzelpersonen. Sie können beispielsweise gegen die Ablehnung ihres Antrags auf Informationszugang klagen, da der Zugang zu Umweltinformationen zu ihren Rechten gehört oder gegen ein Bauvorhaben, sofern es ihre Rechte beeinträchtigt.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied am 12. Mai 2011 im Trianel-Verfahren, dass eine die Klagerechte von Umweltvereinigungen einschränkende Regelung in § 2 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz gegen EU-Recht verstößt. Die Bundesrepublik Deutschland muss nun die Klagerechte von Umweltvereinigungen erweitern. Bis zum Inkrafttreten einer Gesetzesänderung können sich anerkannte Umweltvereinigungen zur Begründung ihrer Klagerechte unmittelbar auf das EU-Recht berufen. Zitat aus den Informationen des Umweltbundesamtes (UBA) vom 29. Juni 2011.

Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz

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Mit dem Ende 2006 in Kraft getretenen Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz wurde die Position der Umweltverbände entscheidend gestärkt. Sie haben nun auch die Möglichkeit, gegen bestimmte umweltrechtliche Zulassungsentscheidungen für Industrieanlagen (insbesondere nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz) und Infrastrukturmaßnahmen gerichtlich vorzugehen. Für bestimmte umweltrechtliche Entscheidungen und Genehmigungen haben die anerkannten Verbände damit ein Klagerecht und können vor den Verwaltungsgerichten die Rechtswidrigkeit des Genehmigungsbescheides rügen. Insbesondere kann auch gerügt werden, dass eine erforderliche Umweltverträglichkeitsprüfung ausgeblieben ist.

Zu den Auswirkungen wird auf die Trianel-Entscheidung des EuGH verwiesen.

Behindertengleichstellungsgesetz

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Das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen enthält in § BGG ein Verbandsklagerecht, nachdem ein anerkannter Behindertenschutzverband Klage nach Maßgabe der Verwaltungsgerichtsordnung oder des Sozialgerichtsgesetzes erheben kann auf Feststellung eines Verstoßes gegen bestimmte behindertenschutzrechtliche Vorschriften.

Tierschutz

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Anerkannte Tierschutzverbände haben ein Verbandsklagerecht in Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, und dem Saarland (Stand: April 2017). In weiteren Ländern wird die Einführung diskutiert. In Bayern wurde das Verbandsklagerecht für Tierschutzvereine im Dezember 2014 und erneut im März 2016 abgelehnt.

Zivilrecht

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Auch im deutschen Zivilrecht gibt es die Möglichkeit für Verbände, gerichtlich im Rahmen ihrer Verbandszwecke tätig zu werden.

Insbesondere steht hierbei die Möglichkeit im Vordergrund, dass Verbraucherschutzverbände auf Unterlassung oder Widerruf zur Durchsetzung von Verbraucherschutzvorschriften Klage nach dem Unterlassungsklagengesetz erheben. Da Individualbeschwerden in der Regel nur unzureichend für die Durchsetzung des Verbraucherschutzes vor unlauteren Allgemeinen Geschäftsbedingungen sein können, wurde mit dem Unterlassungsklagengesetz ein eigenständiges Verbandsklagerecht geschaffen, das ansonsten im deutschen Zivilprozess nur ausnahmsweise zulässig ist.

Auch in anderen Gesetzen, so etwa in § Abs. 3 Nr. 2 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, wird Verbänden die Möglichkeit gegeben, zur Förderung gewerblicher oder selbständiger beruflicher Interessen Klage auf Beseitigung oder Unterlassung einer unlauteren Handlung zu erheben. Ein ähnliches Instrument ist die Musterfeststellungsklage zur Geltendmachung von Verbraucherinteressen.

Germany

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In German law there are different branches of law with various distinct possibilities to create a collective action.

Collective Actions in Administrative Law

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Special importance is given to collective actions in Environmental Law. The German Verwaltungsprozessrecht (Administrative Process Law) is based on the system of individual legal protection. According to § para. 2 VwGO, only the claimant can assert that the administrative act has its own right (public right) to be injured. An Environmental Protection Association therefore can not easily oppose larger projects that interfere with the environment. For example, if environmental organizations wanted to take action against highway construction, they could only sue if they themselves had land in the area of ​​the construction work that had been affected. As a result, some environmental organizations had acquired so-called restricted lands (Sperrgrundstücke) at short notice in order to gain legal standing. However, if the land does not serve the purpose of the association in any other way, an action in the planning procedure can be classified as being legally abusive.


Nature Conservation Law

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In nature conservation law, there is now also the possibility for nature conservation associations - assuming a formal recognition - to appeal against decisions by federal authorities, that is to bring an action before the administrative court. For the vast number of such procedures, which are carried out by state authorities, the respective Land Conservation Act applies.

The association's right of action in nature conservation law has been binding since 2002 in the Federal Nature Conservation Act (BNatSchG) (formerly a state case). Section 8 BNatSchG regulates the participation of associations, in particular in § BNatSchG "remedies" of associations. The federal states can extend the collective action right to procedures and facts that are their own responsibility.

Lawsuits against federal authorities are only possible with:

  • Exemptions from prohibitions and bids for the protection of nature reserves and national parks
  • Planning approval decisions on projects that intervene in nature and landscape, as well as planning permits with public participation

In addition, the rights of action of nature conservation associations basically correspond to those of individuals. For example, they may oppose the refusal of their access to information request, because access to environmental information is part of their rights, or against a construction project, insofar as it interferes with their rights.

The European Court of Justice (ECJ) ruled in the Trianel case on May 12, 2011 that a regulation restricting the rights of action of environmental associations in § 2 of the Environmental Remedies Act violates EU law. The Federal Republic of Germany must now expand the rights of appeal of environmental associations. Until the creation of a legislative amendment, recognized environmental associations may rely directly on EU law to justify their rights of action. Source is from the information of the Federal Environment Agency (UBA) of June 29, 2011.

Environmental Appeals Act

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The Environmental Remedies Act, which came into force at the end of 2006, decisively strengthened the position of environmental organizations. The organizations now have the opportunity to take legal action against certain environmental decisions regarding the approval of industrial plants (in particular under the Federal Immission Control Act) and infrastructure measures. For certain environmental decisions and approvals, the recognized associations thus have a right of action and can complain before the administrative courts of the illegality of the permit notice. It can also be claimed that a required environmental impact assessment has failed to materialize.

The effects are referred to as the Trianel Decision of the ECJ.

Disability Equality Act

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The Act on the Equalization of Disabled Persons in § BGG contains a collective action right, allowing a recognized Disability Protection Association to bring an action to the Administrative Court Code or the Social Court Act in order to declare a violation of certain disability regulations.

Animal Protection

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Recognized animal welfare associations have a collective claim in Bremen, Lower Saxony, Hamburg, Rhineland-Palatinate, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, and the Saarland (as of April 2017). In other countries, this right is still being discussed. In Bavaria, the association's right of action for animal welfare associations was rejected in December 2014 and again in March 2016.

Civil Law

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In German civil law, associations are also able to take legal action in the context of their association's purpose.

In particular, consumer protections associations may bring actions under injunction or revocation to enforce consumer protection under the Injunctive Relief Act. Since individual complaints are usually inadequate for the enforcement of consumer protection against unfair general terms and conditions, the Injunctive Relief Law allows an independent collective action law, which is otherwise only permitted in exceptional cases of German civil proceedings.

Other laws, such as Section 3 of Section 2 of the Unfair Competition Act, also give associations the opportunity to elimination or omit an unfair act that promotes commercial or self-employment interests. A similar instrument is the claim for asserting consumer interests.


Österreich

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Konsumentenschutzgesetz

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Auch das österreichische Konsumentenschutzgesetz kennt die Verbandsklage zum Schutz der Verbraucher. Auch hier handelt es sich um eine Rechtsposition, die von dem ansonst auch im österreichischen Privatrecht üblichen Grundsatz abweicht, dass nur der Betroffene selbst seine Rechte klagsweise durchsetzen kann.

Durch die Verbandsklage im Konsumentenschutzgesetz ist es möglich, dass bestimmte Organisationen (aufgezählt in § Abs. 1 KSchG) wie etwa die Bundesarbeiterkammer, die Wirtschaftskammer Österreich oder der Verein für Konsumenteninformation ohne „persönlich“ betroffen zu sein klagsweise die Einhaltung des Konsumentenschutzgesetzes verlangen können.

Austria

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Consumer Protection Law

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The collective action for the protection for consumers is known as the Austrian Consumer Protection Law. Here, too, is a legal position that deviates from the usual Austrian private law principle that only the person concerned can enforce their rights as a plaintiff.

Through this collective action in the Consumer Protection Act, it is possible that certain organizations (listed in § paragraph 1 KSchG) such as the Federal Chamber of Labor, the Austrian Federal Economic Chamber, or the Association for Consumer Information may need to comply with the Consumer Protection Act, even without being "personally" affected by the lawsuits.